Der Damenturnverein, dabei auch ein paar Seniorinnen startete am Samstag 2. Juli 2016 frühmorgens bei eher trübem Himmel aber mit guter Laune zu seinem jährlichen Ausflug. Dieser führte nach Basel, wo ein Besuch der Blindenführhundeschule angesagt war. Das Gelände befindet sich ausserhalb von Allschwil ganz im Grünen.
Nach einer kurzen Stärkung mit Kaffee und Gipfeli im Rest. Jägerstübli erreichten wir nach einem 20minütigen Marsch die Ausbildungsanlage. Ein 20minütiger Film zeigte uns, wie diese Hunde, ausschliesslich Labrador, geschult und je nach Charakter auf ihre Aufgabe vorbereitet und ausgebildet werden. Man unterscheidet: Blindenhunde, Assistenzhunde, Autismusbegleithunde und Sozialhunde. Wir lernten, dass Spielen, sich Austoben, Streicheln und Rühmen ganz wichtige Faktoren neben der Ausbildung sind. Sobald dem Hund das Führungsgeschirr angelegt wird weiss er, dass er arbeiten und seine gelernten Aufgaben erfüllen muss. Anschliessend konnten wir auf einem Trainingsparcours zusehen, wie das im Alltag funktioniert. Die Kommandos erfolgen in italienischer Sprache. 30 Hörzeichen muss der Hund verstehen.
In der Anlage gibt es jährlich 70 bis 80 neugeborene Welpen. 10 Wochen nach der Geburt werden die Tiere für ca. 1 Jahr in sogenannter begleiteter Patenschaft in einer Familie betreut. Deren Aufgabe ist es, die Hunde mit alltäglichen Dingen vertraut zu machen wie Geräusche und Gerüche kennen lernen, beim Einkaufen, Zug und Busfahrten, evt. auch Seilbahn dabei sein, Bahnhöfe und andere Menschenansammlungen besuchen. Die Hunde sollten nicht allein gelassen werden. Anschliessend wird getestet ob sich der Hund in Sachen Belastbarkeit und Selbständigkeit zur Ausbildung eignet. 40 bis 50 % sind erfolgreich. Die anschliessende Ausbildung erfolgt wieder in der Schule, dauert 6-8 Monate und umfasst Gefahren erkennen, 30 Hörzeichen verstehen, richtig führen, Prüfung bestehen. Täglich sind 160 Führhunde aus Allschwil im Einsatz.
Nach diesen interessanten Ausführungen und einem Besuch der 3-10wöchigen Welpen in der Anlage ging es zurück nach Allschwil Dorf zum Mittagessen ins Landhaus Wystube. Die anschliessende Tramfahrt führte zurück nach Basel, wo uns ein weiterer Höhepunkt, nämlich eine Stadtführung in der Basler Altstadt, erwartete. Die engagierte Führerin zeigte uns viele versteckte Sehenswürdigkeiten. Zuerst ging es durch verschiedene Gässchen wie Imber- und Pfeffergässchen, Seidengasse, Glockengasse, Hutgasse, etc., wo die jeweiligen Handwerker im Mittelalter ihre Arbeitsplätze und Lädeli betrieben, hinunter zum Marktplatz. Wir bestaunten das wunderschöne Rathaus, das 1501 gegründet und in 3 Etappen gebaut worden war. Dort beginnt jedes Jahr punkt 04 Uhr bei völliger Dunkelheit der Morgestraich. Aus allen Gassen strömen dann jeweils die Clicken mit ihren Laternen, Pfeifen und Trommeln auf den Platz. Ein magischer Moment! Nach einem Augenschein vom Lohnhof hinunter, über die Dächer der Altstadt zum Marktplatz folgten weitere Erläuterungen zu diesem geschichtsträchtigen Gebäude. Als ganz spezieller Höhepunkt überraschte der Fasnachtsbrunnen von Jean Tinguely. Mit ausgefallensten Gegenständen aus dem abgerissenen Theater konstruierte er skurile Springbrunnen, die in das grosse Wasserbecken sprudeln und die Erinnerung an sein geliebtes Theater wachhalten.
Langsam ging es zurück zum Ausgangspunkt, und nach einem Drink begaben sich die zufriedenen 29 Turnerinnen Richtung Bahnhof auf den Heimweg. Ich bin sicher, dass alle mit mir einverstanden sind und Lydia für die gute Idee und Organisation sowie Regina, Fränzi, Karin und Lydia für die offerierten Getränke, den Kafi mit Gipfeli, das Amuse Bouche und den von Lydia selbst angesetzten Schnaps auf dem Heimweg herzlich danken.
Rosmarie Diener
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