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Turnfahrt 2015 nach Meiringen

Aktualisiert: 14. Apr. 2019

Es ist eine fröhliche Gruppe von zwanzig Turnerinnen, welche sich am sonnigen und bereits warmen Samstagmorgen beim Treffpunkt des HB Zürich einfindet. Einige sind bereits mit Kaffee und Gipfeli bewaffnet, denn wer weiss, wie lange es nichts zu essen und zu trinken geben wird.

Unsere Turnfahrtleiterinnen Monika und Marietta zählen ihre Schäfchen, und sobald wir vollzählig sind, begeben wir uns zum Zug nach Luzern. Während der einstündigen Fahrt wird gerätselt, wohin es wohl gehen könnte. Doch aus den Leiterinnen ist nicht die geringste Information herauszubekommen.

In Luzern steigen wir um auf die Zentralbahn. Diese bringt uns auf einer malerischen Strecke vorbei an Wasserfällen und Seen zum Brünigpass. Dort ist fürs Erste Schluss. Im Restaurant Silvana beim Bahnhof gibt’s den ersten Kaffeehalt. Marietta, Monika und Judith spendieren uns Kaffee und Gipfeli oder Nussgipfel. Vielen Dank den Spenderinnen (für Judith ist es gleichzeitig der Einstand in unseren Verein). Frisch gestärkt, eingecremt, mit Sonnenhut und Wanderstöcken ausgestattet beginnt unsere Wanderung.

Es ist der Hasliberger Panoramaweg. Dieser idyllische Naturweg schlängelt sich durch einen märchenhaften Buchenwald, vorbei an bemoosten Felsblöcken. Die ersten Gruppenfotos werden noch im Schatten des Waldes geknipst. Dann geht’s weiter über saftig grüne Wiesen mit Weitsicht auf die gegenüberliegende Talseite mit dem Rosenlauigebiet. Immer wieder zückt eine Wanderin die Wasserflasche, denn die Sonne gibt heute alles. Langsam neigt sich der Weg steiler bergab, und wir sind froh um unsere Wanderstöcke. Kurz vor der Mittagsrast im Schatten eines Waldes übt die erste Turnerin fürs nächste „Chränzli“. Der doppelte Purzelbaum handelt ihr nicht nur Applaus sondern auch schmerzende Knie und staubige Kleider ein. Sie kann sich dann zum Glück beim Zmittag erholen. Es wird ausgepackt, was der Rucksack hergibt. Rüebli, Peperoni und Kohlrabistängeli werden herumgereicht, Sandwiches gekaut und Käse gemampft. Zwischendurch immer wieder animiertes Geschnatter. Dann erhebt sich unsere Präsidentin Karin und überreicht den beiden Turnfahrtleiterinnen Monika und Marietta zum Dank eine selbstgebastelte Halskette mit Lösli und Süssigkeiten dran.

Nun müssen wir aber weiter. Schliesslich wartet Annemarie, welche diese Teilstrecke aus gesundheitlichen Gründen mit dem Postauto gefahren ist, in Meiringen auf uns.

Die nächste Showeinlage lässt nicht lange auf sich warten. Gestärkt vom Mittagessen und warmgelaufen führt die nächste Turnerin eine halbgeglückte Hechtrolle vor. Schnell von der unvorteilhaften Bauchlage in die stehende Position wechseln und sich nichts anmerken lassen, wäre der Plan gewesen. Doch sofort sind Krankenschwestern mit Reiseapotheken zur Stelle und begutachten und verarzten die Schürfungen und blauen Flecken. Glücklicherweise ist nichts Schlimmeres passiert und alles noch ganz. Die Wanderung kann fortgesetzt werden. Bis hinunter nach Meiringen wird die dritte Turnerin noch eine Kniebeuge auf Kiesweg vorführen und die Vierte zeigen, wie man die Gesässnaht einer Wanderhose über Gebühr strapazieren kann.

Am Ende der Wanderung treffen wir in Meiringen im Hotel Viktoria auf Annemarie. Wir löschen im Gartenrestaurant den Durst und einige nutzen die praktischen Waschlappen auf der Toilette für eine kleine Katzenwäsche.

Das weitere Programm sieht den Besuch der Frutal Meringues-Produktionsstätte vor. Es heisst hier, Meiringen sei die Geburtsstätte der Meringues. Der Konditor erzählt uns, wie bei Frutal 1986 die Weltrekord-Meringue entstanden ist. Aus 2500 Eiweissen und 120 kg Zucker wurden zwei Meringues-Schalen mit je 2,4m Länge, 1,5m Breite und 1m Höhe hergestellt. Da die vorhandenen Öfen zum Backen dieser Riesen-Meringues natürlich viel zu klein waren, kam eine eigens dafür angefertigte Sauna zum Einsatz. Nachdem der Weltrekord bestätig wurde, durften die Meiringer Bewohner anlässlich eines Gemeindefestes diese Meringues mit Unmengen von geschlagenem Rahm verzehren. Nach dieser unglaublichen Geschichte dürfen wir unsere eigenen Meringues mit dem Dressiersack auf Backpapier spritzen. Diese werden uns dann morgen nach dem Backen auf den Heimweg mitgegeben.

Wir verlassen die Produktionsstätte und begeben uns ins Dorfcafé, wo wir ein Dessert mit Meringues probieren dürfen.

Es ist immer noch sehr heiss. Wir beschliessen, mit dem Züglein zur nahen Unterkunft bei der Station Alpbach zu fahren. Hanne Hardmeier ist die nette Spenderin der erforderlichen Tickets. Vielen Dank! Simon’s Herberge liegt direkt gegenüber der Badi. Nachdem die Zimmer bezogen sind, nutzen einige die freie Zeit für eine willkommene Abkühlung in der Badi. Simon bereitet uns derweil ein feines Abendessen mit Salat, Rahmgeschnetzeltem und Rösti zu. Zum Dessert gibt’s Caramelköpfli. Nur langsam lässt die Hitze nach, und wir lassen den Abend zufrieden und satt draussen mit Blick auf die beleuchteten Reichenbachfälle ausklingen.

Am nächsten Morgen stärken wir uns bei einem feinen Zmorge mit Brot, Zopf, Wurst, Käse und Müesli in unserer gemütlichen Herberge.

Schon bald geht’s weiter. Wir besteigen wieder den Zug, diesmal in Richtung Aareschlucht Ost. Und siehe da: Gaby’s verlorengeglaubte Wanderstöcke haben schön brav im Zug gewartet. Beim Eingang zur Aareschlucht erwartet uns eine Mitarbeiterin, welche uns auf eine eineinhalbstündige Führung durch die angenehm kühle Schlucht zurück zum Westeingang mitnimmt. Die vor über 125 Jahren erschlossene Schlucht ist 1,4km lang, bis zu 200m tief und an einigen Stellen nur 1-2m breit. Wir erfahren Interessantes über die Geologie der Schlucht sowie den Ausbau der Stege. Ab und zu erspähen wir ein Exemplar des extra für Kinder versteckten Tatzelwurms. Nach der Führung verabschieden wir uns von der sehr gut informierten Führerin und spazieren zurück nach Meiringen. Die Hitze hat uns wieder. Nachdem wir unsere Rucksäcke bei Simon’s Herberge geholt haben laufen wir zum Hotel Viktoria. Dort gibt es einen feinen Apéro, spendiert von Karin und Franziska. Vielen Dank (auch für die Getränke während dem Essen)! Wir essen im Gartenrestaurant im Schatten eines grossen Baumes zu Mittag. Der Salatteller mit Pouletbrust und Früchten sowie die Tomatensuppe schmecken ausgezeichnet.

Martina, Monika und Sonja laufen zum Frutal-Kafi, um unsere Meringues abzuholen. Leider hat man aber vergessen, diese dorthin zu liefern. So wird es richtig knapp. Wir anderen warten beim Bahnhof, und als der Zug bereits einfährt, sehen wir unsere Kameradinnen bepackt mit Taschen auf den Perron zurennen. Glücklicherweise schaffen sie es gerade noch. Wir können vollzählig und erst noch mit einem süssen Mitbringsel die Heimfahrt antreten.

Um 17.00 Uhr erreichen wir nach einer wunderschönen und ereignisreichen Turnfahrt Zürich.

Ich danke hiermit im Namen aller Teilnehmerinnen Monika und Marietta für die perfekte Organisation und Durchführung der Turnfahrt 2015!


15. Juli 2015/Flavia Lindauer






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